Zeitarbeit verdrängt Stammbelegschaft?

… und dann stellen die Unternehmen nur noch Zeitarbeiter ein…

Im September 2013 gab es eine Umfrage mit der Kernfrage „Was glauben Sie, wie hoch ist der Anteil der berufstätigen Menschen in Deutschland, die in der Zeitarbeit beschäftigt sind?“ 29,3 % der Befragten waren der Ansicht, dass mehr als 35 % der Beschäftigten Zeitarbeiter wären, weitere 37,2 % wähnten mehr als 20 % in der Zeitarbeit und weitere 26,7 % gingen von mehr als 10 % Zeitarbeitern aus. Eine eigene Umfrage aus diesem Jahr (die nicht repräsentativ ist, da lediglich 170 Antworten) kommt zu einem ähnlichen Ergebnis, der Anteil Zeitarbeit wird deutlich überschätzt.

Betrachtet man die Gesamtzahl an Zeitarbeiter in Deutschland, so liegt diese bei unter 3 %. Dennoch ist Zeitarbeit in den letzten Jahren eine Wachstumsbranche mit einem Zuwachs von mehr als 43 % (seit 2007)

Es gibt aber Branchen, in denen überdurchschnittlich Zeitarbeiter eingesetzt werden, z. B. Metallbearbeitung mit 14,9 % (in 2018)

Es mag unternehmerisch schon nachvollziehbar sein, in bestimmten Situationen eher Zeitarbeiter aufzunehmen, z. B. bei erheblichen ökonomischen Unsicherheitsfaktoren oder anstehenden Veränderungen.

Aber es wird auch deutlich, dass die Anzahl der Zeitarbeiter nicht ausreichen würde, 97 % der Stammkräfte zu ersetzen.